Wenn du dein Kind in der Klinik zur Welt bringen willst, könnten dir folgende Anregungen bei der Orientierung helfen:
Wie viele Hebammen sind jeweils parallel im Dienst? Je mehr Kinder also in einer Klinik geboren werden, desto mehr Hebammen sollten im Dienst anwesend sein.
Versuche einen möglichst detaillierten Blick hinter die Kulissen zu erlangen, um den „geburtshilflichen Geist“ der jeweiligen Klinik zu erforschen. Frage kritisch nach! Verlange Statistiken! Setze dich ein für deine gute Geburt.
Hintergründe
"Man muss viel wissen, um wenig zu tun."- das ist geburtshilfliche Kunst
Leider werden in deutschen Kliniken nur 7% aller Kinder ohne Eingriffe in die Geburt geboren (Einleitung, Dammschnitt, Wehentropf, Eröffnung der Fruchtblase, Saugglocke, Kaiserschnitt). Sehr viele Eingriffe sind vermeidbar, leider fehlt es oft an Zeit und personellen Ressourcen. Eine wehende Frau braucht eine liebevolle Begleitung, um ohne Schmerzmittel auszukommen. Eine vaginale Geburt, die sich schwierig gestaltet
braucht hohen personellen Einsatz und fundiertes geburtshilfliches Wissen, wird von den Krankenkassen aber dennoch schlecht bezahlt. Einem Kind per Kaiserschnitt oder Saugglocke/Zange auf die Welt zu helfen, wird besser vergütet, obwohl der zeitliche und damit personelle Einsatz viel geringer ist. Auf diese Weise ist in den letzten Jahrzehnten auch die Erfahrung, was eine nichtinvasive Geburtshilfe angeht vielfach verloren gegangen, so dass häufig nur der Kaiserschnitt bleibt.Die Sorge vor juristischen Konsequenzen trägt ihr Übriges dazu bei. Wer invasiv in eine Geburt eingreift hat im Schadensfall weniger zu befürchten als jemand, der eine zurückhaltende Geburtsbegleitung gewählt hat, häufig zu Unrecht. Insgesamt ein System, das natürliche Geburten nicht fördert.
Eine gute Geburt braucht eine Frau, die bereit ist, ihre Aufgabe als Gebärende zu übernehmen und eine Begleitung, die geprägt ist von Erfahrung, Wissen, meisterlicher Zurückhaltung und Respekt vor dem Wunder der Geburt.